EAT-Methode : Mit dieser Methode änderst du Verhaltensweisen, die dich und andere stören könnten
Die Eigenschaften, die wir am wenigstens an uns mögen, sind oft am schwierigsten zu verändern. Mit der EAT-Methode soll es laut Experte ganz leicht klappen.
Die Eigenschaften, die wir am wenigstens an uns mögen, sind oft am schwierigsten zu verändern. Mit der EAT-Methode soll es laut Experte ganz leicht klappen.
Das neue Jahr hat begonnen und damit eine Zeit, in der viele Menschen an sich arbeiten möchten. Veränderte Routinen, Selbstoptimierung und Co. stehen jetzt ganz hoch im Kurs. Tatsächlich ist die Neujahrs-Euphorie aber meist schneller verschwunden, als uns lieb ist – und am Ende des Tages haben wir überhaupt nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.
"Weniger ist mehr", rät der Experte
In vielen Fällen liegt das daran, dass wir zu schnell zu viel wollen. Es braucht Zeit, Eigenschaften und Gewohnheiten nachhaltig zu verändern. Statt direkt mit fünf Punkten starten zu wollen, ist es besser, uns zunächst nur eine einzige Sache vorzunehmen. Laut dem Psychologen und Bestseller-Autor Adi Jaffe liegt der Fehler darin, dass viele Menschen glauben, sie müssten schnell handeln und jede Menge Willenskraft aufwenden, um eine Gewohnheit aufzugeben. "Wir denken, dass wir Erfolg haben, wenn wir uns nur mehr anstrengen", erklärt er in seinem neuen Buch "Unhooked", das im Januar 2025 erschienen ist. Bei seinen Klient:innen sehe er jedoch immer wieder, dass dieses Verhalten nach hinten losginge.
Statt sich also auf die reine Willenskraft zu verlassen und womöglich bis an die eigenen Grenzen zu gehen, sei es laut Jaffe wirksamer, sich zunächst auf die Grundursachen der Gewohnheiten zu konzentrieren und dann kleine, überschaubare Änderungen vorzunehmen. Das geht am besten nach dem EAT-Prinzip (Explore, Accept und Transform, Deutsch: Erkunden, Akzeptieren, Transformieren). Der Prozess der Verhaltensänderung wird in drei Schritte unterteilt und kann deswegen helfen, mit weniger Aufwand und nachhaltiger, Dinge, die uns an uns stören, zu verändern.
Schnelle Lösungen sind wie ein Pflaster auf einer Wunde, die genäht werden muss. Sie verschaffen vielleicht vorübergehend Linderung, aber sie beheben nicht die Grundursache des Problems
EAT-Methode: So geht's
- Erkunden: Versuche die Faktoren zu verstehen, die dein Verhalten steuern.
- Akzeptieren: Verbissenheit hilft selten! Sei sanft zu dir, übe dich in Selbstmitgefühl und nehme den Weg, den du aktuell gehst, an.
- Transformieren: Um wirklich etwas zu erreichen, solltest du kleine, aber dauerhafte Änderungen vornehmen, um langsam, aber sicher neue Gewohnheiten zu schaffen.
Bei den meisten Menschen scheitert es bereits am ersten Schritt, denn sie machen sich nicht bewusst, woher ihr Verhalten rührt. Sagen wir mal, du möchtest gesünder leben, weniger Süßigkeiten essen und erstellst dir daher einen strikten Sport- und Diätplan – denn deine Ziele sind ambitioniert. Selbst wenn du es schaffst, den Plan weitestgehend einzuhalten, wird es sich vermutlich nicht natürlich anfühlen, sondern eher einem Kampf gleichen. Um dem entgegenzuwirken, lohnt es sich zunächst herauszufinden, wieso du überhaupt so gerne zu Süßigkeiten greifst? Vielleicht ist es Stress auf der Arbeit? Emotionale Belastungen, die dich zum 'Stress-Essen' verleiten?
"In all meinen Jahren als Therapeut habe ich noch nie ein Verhalten erlebt, das nicht durch Traumata, andauernde Beziehungsprobleme, Perfektionismus, Probleme mit dem Selbstwertgefühl und ähnliche Faktoren bedingt war", weiß Jaffe. Sobald du also herausgefunden hast, welchen Ursprung dein ungeliebtes Verhalten hat, kannst du viel leichter nachhaltig daran arbeiten. Sagen wir, du greifst gerne zu Süßigkeiten, weil dir dein Terminkalender nicht ermöglicht, eine längere Mittagspause einzubauen, in der du eine gesunde Mahlzeit zu dir nehmen kannst. Dann könntest du zunächst daran arbeiten, deinen Tag so umzustrukturieren, dass das möglich wird. Es wird dir so vermutlich besser gelingen, auf die Süßigkeiten zu verzichten, als wenn du sie einfach streichst.
Laut Jaffe scheitern die meisten Menschen an ihren guten Vorhaben, weil sie mit Schritt 3 beginnen und Schritt 1 und 2 skippen. Sie möchten voll motiviert und ohne Umwege ihr Verhalten umkrempeln. Neben Schritt 1, den wir nun ausführlich durchgegangen sind, ist es aber mindestens genauso wichtig, sich mit Schritt 2, dem Selbstmitgefühl, zu beschäftigen. In "Unhooked" schreibt Jaffe, "Selbstmitgefühl ist für dauerhafte Veränderungen unerlässlich. Indem wir nett zu uns selbst sind, können wir Rückschläge und Herausforderungen mit einer positiven Einstellung meistern, was es uns leichter macht, auf Kurs zu bleiben." Sich Fehler zu verzeihen ist essentiell. Niemand ist perfekt, daher werden sie mit Sicherheit passieren. Wichtig ist dann nur, dass wir uns nicht entmutigen lassen, sondern einfach weitermachen.
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