Neurologe verrät: Warum diese Gewohnheit so gut für dein Gehirn ist
Du schreibst gerne Checklisten, die du dann voller Euphorie Punkt für Punkt abhakst, sobald du eine Aufgabe erledigt hast? Herzlichen Glückwunsch, damit strukturierst du nicht nur dein Leben, sondern tust auch deinem Gehirn etwas Gutes. Warum das so ist, erfährst du hier.
Du schreibst gerne Checklisten, die du dann voller Euphorie Punkt für Punkt abhakst, sobald du eine Aufgabe erledigt hast? Herzlichen Glückwunsch, damit strukturierst du nicht nur dein Leben, sondern tust auch deinem Gehirn etwas Gutes. Warum das so ist, erfährst du hier.
Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen lassen am liebsten alles auf sich zukommen und entscheiden vieles spontan und aus dem Bauch heraus. Auch, was sie wann erledigen. Sie schreiben nur selten etwas auf und haben in der Regel im Kopf, was so ansteht. Die anderen sind die Planenden, die am liebsten für alles Listen schreiben, so detailliert wie nur irgend möglich. Die alle Aufgaben, Termine und Infos schriftlich festhalten und die ihr Leben gerne so strukturiert wie möglich gestalten.
Laut dem Neurologen Dr. Dean Sherzai haben die Listen-Fans den spontanen Typen einiges voraus, wie er gegenüber "mindbodygreen" erklärt – denn Listenschreiben tut unserem Gehirn offenbar wahnsinnig gut.
Darum tut es unserem Gehirn so gut, wenn wir Listen schreiben
Streng genommen geht es dabei nicht um das reine Schreiben einer Checkliste, sondern vor allem um das Isolieren der einzelnen Aufgaben, das schrittweise Abarbeiten und das Abhaken nach jedem erledigten To-do oder Termin. Denn das ist das absolute Gegenteil des allseits beliebten Multitaskings, von dem der Mediziner nicht viel hält: "Ich sage immer, dass es so etwas wie Multitasking eigentlich gar nicht gibt", erklärt Dean Sherzai dazu. "Es bedeutet schlicht und einfach, mehrere Dinge auf eine schlechte Art und Weise zu tun."
Das hängt laut dem Neurologen damit zusammen, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne und der kognitive Verfall eng miteinander verbunden sind. Versuchen wir, an mehreren Aufgaben gleichzeitig zu arbeiten, leidet unsere Aufmerksamkeit und wir bauen kognitiv schneller ab.
Das bestätigt auch die Forschung. Eine Studie konnte nämlich zeigen, dass der Gedanke an unerledigte Aufgaben unsere Leistung verschlechtern kann. Und wenn wir parallel an unterschiedlichen Dingen arbeiten, muss unser Gehirn gleichzeitig mit sehr vielen unerledigten To-dos fertig werden – was wiederum unsere kognitive Leistung verschlechtern kann.
Deshalb empfiehlt Dr. Dean Sherzai, "jede Aktivität in kleine Silos aufzubrechen und jede davon einzeln von Anfang bis Ende abzuarbeiten." Und was bietet sich besser an als eine Checkliste, um ein großes Projekt in viele kleine Aufgaben zu unterteilen?
Darum macht es uns sogar glücklich, Checklisten abzuhaken
Listen haben aber noch weitere Vorteile, denn das Abhaken erledigter To-dos löst laut Dean Sherzai im Gehirn einen Dopaminschub aus. "Unsere Lebensfreude, unsere Zufriedenheit, sogar unser Risiko für Depressionen – all das wird vom Abhaken der Punkte auf der Checkliste beeinflusst", erklärt der Gehirnexperte.
Das heißt, auch wenn du vielleicht eher der "Ich schau mal spontan, was auf mich zukommt"-Typ bist, könnten du und dein Gehirn davon profitieren, hin und wieder Listen zu machen. Und zwar vor allem, wenn es um größere Projekte oder Themenbereiche geht, bei denen es hilft, sich mit einer oder mehreren Checklisten zu strukturieren und das Ganze in kleinere Aufgaben einzuteilen. Denn damit können wir offenbar durch den Dopaminkick nicht nur langfristig dazu beitragen, dass wir zufriedener sind, sondern auch unsere kognitive Leistung verbessern.
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