Psychologie: Verstellst du dich, um anderen zu gefallen?

Wir alle wünschen uns, von anderen akzeptiert und gemocht zu werden – das ist menschlich. Doch wenn wir uns so sehr anpassen, dass wir uns selbst verlieren, wird es kritisch. Denn das ständige Verstellen hat seinen Preis – für unsere Authentizität und unsere Zufriedenheit.

Jan 17, 2025 - 08:16
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Psychologie: Verstellst du dich, um anderen zu gefallen?

Wir alle wünschen uns, von anderen akzeptiert und gemocht zu werden – das ist menschlich. Doch wenn wir uns so sehr anpassen, dass wir uns selbst verlieren, wird es kritisch. Denn das ständige Verstellen hat seinen Preis – für unsere Authentizität und unsere Zufriedenheit.

Stell dir vor, du bist mit Freunden verabredet und alle wollen ins neue Sushi-Restaurant, obwohl du Sushi eigentlich gar nicht magst. Was tust du? Wahrscheinlich stimmst du zu, weißt nicht, was du bestellen sollst, und lächelst tapfer, während die anderen begeistert Maki und Nigiri essen. Warum? Weil du bloß keinen Konflikt verursachen möchtest – und weil dir die Meinung der anderen wichtiger scheint als dein eigenes Wohlbefinden.

Du merkst es vielleicht nicht sofort, aber mit der Zeit kann dieses Verhalten zu einem inneren Konflikt führen. Denn wenn du immer nur versuchst, anderen zu gefallen, bleiben deine persönlichen Werte und Standpunkte auf der Strecke. Je bewusster du dir dieser Muster wirst, desto besser kannst du gegensteuern und wieder zu dir selbst finden. Hier sind klare Anzeichen, die dir laut "Psychology Today" dabei helfen können.

People Pleaser: Daran erkennst du, dass du zu sehr auf andere ausgerichtet bist

1. Stimmst du ständig zu, obwohl du anderer Meinung bist?

Es beginnt oft mit einem harmlosen "Ja, genau!" oder einem bestätigenden Nicken – auch dann, wenn du innerlich eigentlich anderer Meinung bist. Du hast gelernt, Konflikte zu vermeiden, und der Gedanke, jemanden durch Widerspruch zu verärgern, löst Unwohlsein in dir aus. Doch diese Harmonie um jeden Preis hat ihren Preis: Deine eigene Perspektive kommt zu kurz. Dich selbst zu hinterfragen und zu erkennen, wann du aus der Gewohnheit zustimmst, ist der erste Schritt, um dein eigenes Standing zurückzugewinnen.

2. Dein Lieblingswort: "Entschuldigung"

"Sorry, dass ich störe!" oder "Entschuldige, dass ich mich melde!" – solche Sätze rutschen dir zu schnell über die Lippen, auch wenn es keinen Grund dafür gibt. Übermäßige Entschuldigungen zeigen, dass du unbewusst Konflikte vermeiden und niemanden enttäuschen willst. Dieses ständige Zurücknehmen deiner selbst signalisiert dir und anderen, dass du dich unterordnest. Besser ist es, deine Entschuldigungen auf Situationen zu beschränken, in denen sie wirklich angebracht sind.

3. Du übernimmst die Interessen anderer

Ob Musik, Filme oder Lieblingsgerichte: Merkst du, dass deine Vorlieben immer mehr denen deines Umfelds ähneln? Natürlich ist es schön, Neues durch andere zu entdecken und sich inspirieren zu lassen. Doch wenn du deine eigenen Interessen dabei komplett vernachlässigst, ist es Zeit, innezuhalten und dich zu fragen: Was begeistert mich eigentlich wirklich? 

4. Deine eigenen Gefühle stellst du infrage

"Bin ich zu empfindlich?" oder "Vielleicht übertreibe ich?" – wenn solche Gedanken häufig in deinem Kopf auftauchen, ist Vorsicht geboten. Statt deinen Gefühlen zu vertrauen, orientierst du dich an den vermeintlichen Erwartungen anderer. Dieser innere Kritiker sorgt dafür, dass du deine Emotionen unterdrückst, anstatt sie zuzulassen. Probiere doch mal, deine Emotionen regelmäßig aufzuschreiben, um dich besser mit ihnen zu verbinden.

5. "Nein" sagen fällt dir schwer

Es fällt dir schwer, Anfragen abzulehnen – selbst, wenn du eigentlich nicht kannst oder willst? Die Angst, jemanden zu enttäuschen oder egoistisch zu wirken, hält dich davon ab, klare Grenzen zu setzen. Ständig verfügbar zu sein, zehrt nicht nur an deinen Kräften, sondern untergräbt auch deine eigenen Bedürfnisse. Es kann helfen, dich darin zu üben, freundlich, aber bestimmt "Nein" zu sagen. Du wirst merken: Die meisten Menschen respektieren dich dafür mehr, als du denkst.

Was du tun kannst

Sich anzupassen, um gemocht zu werden, ist eine tief verwurzelte Gewohnheit. Doch du kannst lernen, authentisch zu sein, ohne andere vor den Kopf zu stoßen. Frag dich: Was will ich wirklich? – und fang an, deine eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Denn am Ende bist du der wichtigste Mensch in deinem Leben – und der verdient es, gesehen und gehört zu werden.

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