Die Entdeckung der Langsamkeit: Locha

Was für eine Schrift! Ein Kommentar zu unserer Zeit und dazu aufregend schön: Das Kreativstudio In-House Int’l aus Austin, Texas hat die Locha herausgebracht – und fordert dazu auf, mal durchzuatmen und einen Gang aus dem Leben herauszunehmen.

Herrlich rund und elegant, wie in die Höhe gezogen und mit einem Vibe, der direkt aus den 1970ern zu einem herüberzuschwingen scheint: In-House Int’l, Kreativstudio aus Austin, Texas, ist bekannt für seine ausdrucksstarken Typefaces, die aus dem Leben erzählen.

So wie ihre brandneue Schrift. Die Locha.

In einer Zeit, in der sich durch KI das Tempo, das aus dem Silicon Valley vorgegeben wird, noch einmal deutlich erhöht und immer lauter nach Effektivität geschrien wird, lädt die Locha dazu ein, doch mal ganz ruhig zu machen.

Einfach mal einen Gang, oder am besten mehrere, herunterzuschalten und sich etwas Zeit für das Schöne zu nehmen.

Rundungen zum Genießen

Anstatt durch Geschriebenes zu rasen, mal in Slow Motion zu schalten und in Ruhe die Rundungen der Locha zu genießen, ihre Anspielungen auf Architektur, auf schön geschwungene Bögen und kunstvoll gegossenen Seventies-Beton.

Ihre sanfte, geometrische Struktur entlangzufahren, die Punzen auf sich wirken und zu Bildern werden zu lassen und sich mit Assoziationen zu Orten, Menschen und Erlebnissen zu verbinden.

So kunstvoll wie klar und flexibel, großzügig in ihren Abständen und mit einem visuellen Rhythmus, dem man sich gar nicht entziehen kann – und möchte, taucht die Locha in fünf verschiedene Stile und Stimmungen ein.

Community statt Klicks

Die Schnitte Diagonal 1 & 2 bieten sich für Dynamik und Energie in Überschriften an, Regular und Slab für vertrauenswürdiges, warmherziges Branding während Soft besonders gut für Botschaften geeignet ist, sie sich »wie eine sanfte Hand auf der Schulter anfühlen sollen«.

Doch bei allem Gefühl und aller Nostalgie, von der die Locha umweht wird, ist sie für Alexander Wright und Michu Benaim Steiner von In-House Int’l, die sie gezeichnet haben, auch eine besondere Erinnerung.

Und das an ein Design, dessen wichtigste Aufgabe nicht ist, Klicks und Konversionsraten zu pushen, sondern Gemeinschaft und Zusammenhalt.