Schwere Kost gut verpackt! Der Koalitionsvertrag als Magazin
Aus den Hochschulen: Dieses Magazin beinhaltet alle Seiten des Koalitionsvertrags – und macht Spaß! Es ist ein gemeinschaftliches Projekt von Oliver Wurm, Sabine Cole und Studierenden der HAWK.

Aus den Hochschulen: Dieses Magazin beinhaltet alle Seiten des Koalitionsvertrags – und macht Spaß! Es ist ein gemeinschaftliches Projekt von Oliver Wurm, Sabine Cole und Studierenden der HAWK.
Mal ganz ehrlich, wer liest sich schon Seite für Seite einen neuen Koalitionsvertrag von vorne bis hinten durch? Und das auch noch als PDF am Rechner? Vermutlich wenige. Allerdings gibt es den aktuellen Koalitionsvertrag als wunderbar gestaltetes Magazin – mit visuell strukturierten Inhalten und zahlreichen Bebilderungen in Form von Fotos und Illustrationen. Und die sind alle von Student:innen der HAWK oder von Alumnis.
Mit dem Untertitel zum »Koalitionsvertrag als Magazin« – »lesbar gestaltet und für alle, die Wissen wollen« – wird genau das kommuniziert, was die Gestalter:innen des Magazins beabsichtigen. Es Interessierten zugänglicher und ansprechender machen, den Vertrag zu durchstöbern. Und das schafft es auch. Hält man das Magazin in Händen, merkt man erst, wie viel Inhalte im wahrsten Sinne darin stecken, es hat einiges an Gewicht. Kein Wunder, denn es gibt 172 Seiten zum Lesen und Anschauen, in genauen Wortlauten und ungekürzt.
Sofort fängt man an zu stöbern, querzulesen und die Illustrationen dazu anzuschauen. Das hat eine ganz andere Qualität, als sich durch ein PDF durchzuscrollen, das einer einzigen Textwüste gleicht.
Ein Gemeinschaftsprojekt mit Message
Die Idee, einen derartig schweren sowie politisch wichtigen Inhalt in ein Magazin zu verpacken, hatte Oliver Wurm, Journalist und Medienunternehmer aus Hamburg, schon vorher. Und zwar setzte er 2018 das Grundgesetz in Magazinform um. Für die jetzige Arbeit arbeitete er mit Sabine Cole, Professorin an der HAWK Gestaltung in Hildesheim, und einem Team ihrer Design-Student:innen zusammen. Die beiden zeichnen für die Chef-Redaktion verantwortlich.
Die Studierenden hatten Unterstützung von HAWK Professorin für Illustration Franziska Junge und dem Dozenten Oliver Griep vom Hamburger Büro zuzy.studio.
Art-Direktion, Grafikdesign und Bild-Redaktion stammen ebenso von Studierenden. Einige der Fotoarbeiten und Illustrationen sind von Alumnis. Dass hier Studierende am Werk waren und das Magazin gestaltet haben, war Oliver Wurm und Sabine Cole so wichtig, weil es schließlich die jungen Generationen sind, die von politischen Entscheidungen in der Zukunft am allermeisten betroffen sein werden.
»Gestaltung ist ein demokratischer Akt. Die Designer und Designerinnen von morgen gestalten die Zukunft im wahrsten Sinne des Wortes mit.« Das kommentieren Oliver Wurm und Sabine Cole.
Im Editorial schreiben sie, dass »dieses Magazin eine Kooperation der Generationen« sei. Sie machen deutlich, dass sich Studierende in ihren Abschluss- und Semesterarbeiten so viel mit den Problemen unserer Zeit beschäftigen, aber bisher ihre Stimmen (noch) nicht hörbar machen konnten.
Und im Übrigen ginge es auch mit diesem Projekt nicht darum, Wertung vorzunehmen, sondern darum, »Lust auf den Text und auf die respektvolle Wahrnehmung von politischer Arbeit zu machen«.
Dezente Pastellfarben & Anlehnung ans Digitale
Die Gestaltung ist farbenfroh aber dezent, die Farben betonen, aber lenken nicht ab. Sie begleiten die Leserschaft durchs gesamte Magazin. Genau wie die gestalteten Headlines, die an einen digitalen Swipe-Button erinnern, jede Kapitelüberschrift beginnt damit. Die Text-Strukturierung macht den Text viel zugänglicher.
Und die gesamte Gestaltung kommt dem Anschauen der dazugehörigen Website am Laptop auch zugute. Dort erhalten Interessierte alle Infos zum Projekt und eine Leseprobe. Das Webdesign gleicht dem des Magazins – hier machen sich auch die Buttons mit den Überschriften beziehungsweise den Schlagwort-Gruppen sehr gut.
Die Projekt-Website kann man sich hier anschauen.
Eindrücke des Magazins:
Bilder © derkoalitionsvertrag.de