Journal Montag, 2. Juni 2025 – Anstrengender Wochenstart

Recht gute Nacht, aber das frühe Aufstehen und die Aussicht auf eine Arbeitswoche wollten mir gar nicht schmecken. Das Draußen schwül und überraschend sonnig, auf dem Weg in die Arbeit wurde ich aber ein wenig angetröpfelt. Nächste Überraschung am Arbeitsplatz: Mir fehlten plötzlich zentrale Berechtigungen. Auch nach Neustart. So konnte ich nicht mal Basics nach […]

Jun 5, 2025 - 21:20
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Journal Montag, 2. Juni 2025 – Anstrengender Wochenstart

Recht gute Nacht, aber das frühe Aufstehen und die Aussicht auf eine Arbeitswoche wollten mir gar nicht schmecken.

Das Draußen schwül und überraschend sonnig, auf dem Weg in die Arbeit wurde ich aber ein wenig angetröpfelt.

Nächste Überraschung am Arbeitsplatz: Mir fehlten plötzlich zentrale Berechtigungen. Auch nach Neustart. So konnte ich nicht mal Basics nach Urlaub erledigen wie E-Mails abzuarbeiten, weil ich keinen Zugriff auf für Antworten nötige Dateien hatte. Ticket aufgegeben und LE BIG AUGENROLL.

Hektisch wurde der Vormittag dennoch wegen vieler Kleinigkeiten, aber nicht so hektisch wie schonmal erste Tage nach Urlaub (immerhin). Für Mittagscappuccino schaffte ich es nur zu Nachbars, ließ mich auf den paar Metern im Freien ein wenig anregnen.

Längliches Insekt in einer weißen Wandecke, es hat zusammengelegte hellbraun-dunkelbraun gewürfelte Flügel

Begegnung beim Treppentraining (das mir in der Urlaubswoche wirklich gefehlt hatte), das Tier war von Vorderbeinspitze bis Hinterbeinende etwa zehn Zentimeter groß.

Auch diesmal der Preis für Musikhören (am Samstag beim Sonnenbaden, gestern beim Bügeln): Ohrwurm, ein Teil meines Hirns spielte Musik.

Mittagessen war eingeweichtes Muesli mit Sojajoghurt und Nektarinen. Kurz darauf sorgte der IT-Service dafür, dass ich mit allen Berechtigungen wieder arbeitsfähig wurde. (Gelernt: Dort arbeitet jetzt eine Generation, die mit IT-Crowd-Zitaten nichts mehr anfangen kann, aber so feinfühlig ist zu erkennen, dass Kundin gerade einen Scherz machte, gleichzeitig so freundlich zu lachen.)

Anstrengender und kleinteiliger Nachmittag, ich musste mich mit Gewalt losreißen, um noch zu Öffnungszeiten zur Post am Goetheplatz zu kommen: Ich wollte sehr gern ein Packerl zu Freundin nach Berlin schicken. Das gelang mir.

Edeka-Einkäufe, daheim die Waschmaschine gefüllt und gestartet, dann endlich die wirklich ersehnte Yoga-Gymnastik (unerwartet anstrengend, weil gehaltene Squats, die sie goddess pose nennen können, so lange sie wollen), die ich eigenmächtig verlängerte (bitteschön, ich kann sehr wohl auf meinen Körper hören, wenn er noch happy baby und Shavasana möchte).

Brotzeitvorbereitung, als Abendessen gab es das restliche Paprikahuhn vom Samstagabend – allerdings machte Herr Kaltmamsell dafür frisch böhmischen Knödel, der mit seiner enormen Saugkraft perfekt zu den großen Mengen Sauce passte. Nachtisch reichlich Schokolade.

Wäsche aufgehängt, früh ins Bett zum Lesen.

§

In keiner Weise überraschend, dennoch traurig, wenn auch gut analysiert und präzise benannt von Sven Scholz:
“Beobachtungen zur Jobsuche. Subjektiv und anekdotisch.”

Denn ich hatte bei allem “Fachkräftemangel” und Forderungen nach Verlängerung der Lebensarbeitszeit ja schon mit Mitte/Ende 40 große Mühen bei der Jobsuche.

Das einzige, das ein „Effekt des Alters“ ist: man wird effizienter. Man wird unglaublich effizient. Weil gerade die tagtäglichen Routineschritte so ingrained sind, dass man darüber kaum mehr nachdenken muss. Und man über die Jahre die schnellsten, kürzesten, für Fehler risikoärmsten Methoden und Routinen entwickelt hat, die man bei Bedarf einfach mal so aus dem Ärmel schütteln kann.

Und damit viel mehr Hirnkapazität frei für gerade das Neue, Innovative, Ungewöhnliche und Progressive hat, das doch angeblich sooo wichtig und zentral für gerade auch meine Branche sei, als Menschen, die für Routinetätigkeiten, die slightly von erst kürzlich Gelerntem abweichen, erst einmal ein Youtube-Video brauchen und dann trotzdem noch zum/r „erfahrenen“ Kolleg*in gehen, um kurz nach Rat zu fragen, wie man das am besten angehen könne. Oder halt ein paar Stunden damit verplempern, es selbst raus zu bekommen. Erfahrung und Pattern Recognition gehen Hand in Hand. Man kann keine Transferleistung bringen, wenn der Pool dessen, aus dem man Dinge ableiten kann, noch sehr klein ist.