Journal Pfingstmontag, 9. Juni 2025 – Sonnenwanderung Kirchseeon-Aying auf neuen Wegen

Zu früh aufgewacht, aber statt weiterzuschlafen beschlossen, dass mir das gelegen kam. Am späten Vormittag wollte ich nämlich mit Herrn Kaltmamsell zur verschobenen Pfingstwanderung aufbrechen, vorher war jetzt noch reichlich Zeit für Bloggen, Internetlesen, Yoga-Gymnastik. Draußen war es zapfig kalt, wurde aber immer sonniger – wie angekündigt und somit perfektes Wanderwetter. Herr Kaltmamsell hatte die […]

Jun 10, 2025 - 06:20
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Journal Pfingstmontag, 9. Juni 2025 – Sonnenwanderung Kirchseeon-Aying auf neuen Wegen

Zu früh aufgewacht, aber statt weiterzuschlafen beschlossen, dass mir das gelegen kam. Am späten Vormittag wollte ich nämlich mit Herrn Kaltmamsell zur verschobenen Pfingstwanderung aufbrechen, vorher war jetzt noch reichlich Zeit für Bloggen, Internetlesen, Yoga-Gymnastik.

Draußen war es zapfig kalt, wurde aber immer sonniger – wie angekündigt und somit perfektes Wanderwetter. Herr Kaltmamsell hatte die vertraute Wanderung Kirchseeon nach Aying ausgewählt (allein schon durch das Ziel Aying mit herrlichem Biergarten und Brauerei attraktiv), dafür allerdings eine bislang unbekannte Strecke gefunden und auf sein Handy geladen.

Die Anreise nach Kirchseeon erforderte gestern Umsteigen: Bauarbeiten u.a. an der Stammstrecke. Also holte ich mir einen Mittagscappuccino auf die Hand im U-Bahnhof Sendlinger Tor (in Kirchseeon würde ich keinen bekommen), wir nahmen eine U-Bahn nach Trudering, von dort ging es mit der S-Bahn weiter.

Die neue Route war interessant und verlief tatsächlich zu etwa der Hälfte auf bislang unbekannten Wegen. Das gefiel mir unter anderem wegen weniger Menschen zu Fuß und auf Fahrrädern, und dass wir dafür immer wieder in unübersichtlichem Gelände Matsch und Pfützen umgehen mussten, beeinträchtigte mein Gefallen nicht. Ich sorgte mich lediglich ein wenig um meine Haut: Zwar war ich sonnengecremt, doch wir gingen mehr in schattenloser Sonne, als ich vorhergesehen hatte.

Auf den Feldern herrschte reger Betrieb: Gestern wurde viel Heu gemacht. Ich staunte über die unterschiedlichen Grüntöne auf den Feldern.

Dreimal begegneten wir Reiterinnen auf jeweils sehr unterschiedlichen Pferden (mein Favorit war das überschaubar große Kaltblut mit Schlaghosen aus Haar). An den Büschen und Blumen verschiedenste Schmetterlinge und Libellen, auf dem Boden zweimal kleine Blindschleichen, am Himmel sahen wir Mauersegler, Milane, Bussarde, Falken. Doch ich sorgte mich über das Fehlen von Schwalben: In über fünf Stunden durch landwirtschaftliche Gegend sahen wir nur zweimal welche, um die Kuhställe flogen und tschilpten statt dessen Spatzen. Die fehlenden Schwalben waren mir ja schon an der Isar aufgefallen, und jetzt erinnerte ich mich: Die Starkregen im September 2024 hatten sie hier bei uns in großen Mengen niedergemacht.

Zweimal setzte wir und zu kurzen Pausen auf Bankerl, bei der ersten gab es nach knapp zwei Stunden zur Brotzeit Apfel und selbstgebackenes Brot.

Neuer Wanderstart hinter Kirchseeon.

Neuer Weg durch Langhaargras (es sollte so heißen).

Volksfrömmigkeit I.

Volksfrömmigkeit II (“Gott sei Dank is do a Bank”).

(Erstes?) Heumachen.

Doblbach.

Wallfahrtskirche Maria Altenburg, rechts unser Brotzeitbankerl.

Flora bleibt im Gegensatz zu Fauna fürs Foto angenehm ruhig.

Besuch bei den Belties von Kastenseeon.

Abgefahrene Disteln.

Muss-Foto beim Ankommen in Aying.

Wir waren gut fünfeinhalb Stunden unterwegs gewesen, wie erwartet. Mein Schrittzähler behauptete, das seien lediglich gut 16 Kilometer gewesen – unwahrscheinlich bei dieser Gehzeit in flottem Tempo und angekündigten 24 Kilometern für die Route.

Vor allem kamen wir beim Wandern ins Reden, erzählten einander Infos aus den jüngsten Familiengesprächen, von der jeweiligen Lektüre, was uns gerade so im Kopf rumgeht.

Aber wie mein Mann immer sagt: Das Ziel ist das Ziel.

In diesem Fall der Biergarten des Brauereigasthofs, in dem wir neben Bier Brotzeitbrettl und mittlerweile extra zu bestellenden Pressack bekamen.

Rückfahrt wieder mit Umsteigen, diesmal in Giesing. Vor dem Heimkehren besuchten wir noch unseren freundlichen Nachbarschafts-Eisdieler und holte jeweils drei Kugeln (Preis 2025: 1,90 Euro) mit Sahne. Auch weiterhin wird hier die italienische Eissorten-Tradition hochgehalten: Vanille, Erdbeere, Straciatella, Pistazie, Amarena etc., modern sind Blutorange und dunkle Schokolade, als abgefahren gilt bereits Walnuss-Feige. (Koriander-Limette et al. bekommt man aber 300 Meter weiter in der Hipster-Eisdiele Ecke Pestalozzi-/Müllerstraße, es lebe die Vielfalt.)

Früh ins Bett zum Lesen, die Aussicht auf eine Arbeitswoche betrüblich, auch wenn sie nur vier Tage hat.