Die besten Reisetipps : Drei Städte am Meer, die Wasser und Weltoffenheit bieten

Was Rotterdam, Danzig und Kiel gemeinsam haben? Das Maritime mit Hafen und einer guten Prise Weltoffenheit. Drei City-Trips ganz nah am Wasser.

Jun 8, 2025 - 19:30
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Die besten Reisetipps : Drei Städte am Meer, die Wasser und Weltoffenheit bieten

Was Rotterdam, Danzig und Kiel gemeinsam haben? Das Maritime mit Hafen und einer guten Prise Weltoffenheit. Drei City-Trips ganz nah am Wasser.

Rotterdam

Aufregend modern! Die zweitgrößte Stadt der Niederlande klotzt: mit schillernden Gebäuden, schwimmenden Restaurants und holländischer Entspanntheit.
Aufregend modern! Die zweitgrößte Stadt der Niederlande klotzt: mit schillernden Gebäuden, schwimmenden Restaurants und holländischer Entspanntheit.
© Emma Schmitz

Rumkommen

Rotterdam ist was für Radel-Fans – Mietstationen sind über die ganze Stadt verteilt (ca. 15 Euro/Tag). Lieber Bus? Auf die "Rotterdam Welcome Card" mit Pass für die öffentlichen Verkehrsmittel gibt’s 25 Prozent Museumsrabatt (15 Euro, citycard.rotterdam.info).

Übernachten

Nhow. Das Hotel ist im gläsernen Wolkenkratzer von Star-Architekt Rem Koolhaas untergebracht. Die Zimmer mit bodentiefen Fenstern bieten einen umwerfenden Blick auf Erasmusbrücke und Rijnhaven, das Hafenbecken mitten in der Stadt. DZ/F ab 120 Euro (Wilhelminakade 137, Tel. 010/206 76 00, nhhotels.com).

Supernova. Kleines Hotel im historischen Backsteinbau, heimelig und stylish zugleich. Wer sich die "Urban Oasis"-Suite gönnt, hat sogar einen Garten. DZ/F ab 155 Euro (’s-Gravendijkwal 68, Tel. 010/307 63 96, supernovahotel.nl).

Bed, Bites & Business. Am Rijnhaven, in einem ehemaligen Lagerhaus aus den 1930ern liegt dieses hübsche Boutiquehotel. Mobiliar und liebevoll zusammengestelltes Dekor im lässigen Industrie-Look sind von der Geschichte des Bauwerks inspiriert. DZ ab 139 Euro (Nico Koomanskade 94, Tel. 010/304 60 63, bed-bites-business.com).

Genießen

Putaine. Das Restaurant mit Holzterrasse liegt in den "Floating Offices", einem schwimmenden Büros-und-mehr-Gebäude im Rijnhaven mit grandioser Aussicht. Aus zwei Dutzend kleinen Speisen (9 bis 26 Euro) kann man sein Menü selbst komponieren (Antoine Platekade 996, Tel. 06 28 51 05 45, restaurantputaine.nl).

Renilde. So spektakulär der Spiegelbau des Art Depot Museums, so cool das Bio-Restaurant auf dem mit Birken bepflanzten Dach. Tagsüber werden Snacks wie die typischen "Bitterballen" (Fleischbällchen) serviert, abends Gourmet-Menü (Snacks ab 8,50 Euro, 5-Gänge-Menü 67 Euro; Museumpark 24, Tel. 010/441 94 00, restaurantrenilde.nl).

Markthal. Riesige Blumen, Früchte und Insekten: Beim Eintritt in die Markthalle einmal den Kopf in den Nacken legen und das XXL-Kunstwerk "Horn of Plenty" an der Decke bewundern. Am Boden reihen sich zwei Dutzend Imbisse mit Köstlichkeiten. Direkt am Hallen-Exit bei "De Kroket Loket" die "Kroketjes", holländische Knusperbällchen gefüllt mit Rindfleisch, Garnelen oder Pilzen probieren (DS. Jan-Scharpstraat 298, markthal.nl).

Einkaufen

Plaisier Avant Garde. Im angesagten Hoog-Quartier lohnt es sich, mal beim Interieur-Experten Robert Plaisier reinzuschauen: Da finden sich nicht nur Design-Möbel und Wohn-Accessoires, der Mann ist auch sehr sympathisch und ein begeisterter Erzähler, der zu jedem Teil eine Geschichte in petto hat (Mariniersweg 84 A, plaisierinterieur.nl).

Kilo Kilo Wer auf Vintage-Klamotten angesagter Streetware-Labels aus ist, kann hier Stunden mit Stöbern verbringen, abgerechnet wird pro Kilo (Schouwburgplein 9, kilokilovintage.nl).

Céno Classics. Auch hier wird Vintage-Fashion geboten – aber eher edel, in zeitlosem Design und aus Naturmaterialien, alles sorgfältig von Inhaberin Céline kuratiert. Im selben Gebäude ein Stockwerk tiefer tönt cooler Sound aus dem Plattenladen „Off-Beat Records“ (Zwaanshals 283 A, cenoclassics.nl).

Erleben

Depot Boijmans van Beuningen. Man kommt aus dem Staunen über die "silberne Teetasse", einen Entwurf des renommierten Rotterdamer Architekturbüros MVRDV, kaum noch raus. In der knapp 40 Meter hohen Glasfassade des Museums spiegelt sich Rotterdams Skyline, dahinter kann man auf über sechs Stockwerke verteilt gut 150 000 Kunstwerke bestaunen. Tickets (20 Euro) gibt’s nur online (boijmans.nl).

Kop van Zuid/Katendrecht. Die beiden Halbinseln umschließen den Rijnhaven. Im Hafenbecken ist ein Strand angelegt, die Decks sind zum Abhängen gemacht, die Tische auf den Kaimauern werden von Lokalen bedient. Tolle Atmo!

Fenix. Schon von Weitem sieht man den silber glänzenden Kringel, "The Tornado" genannt, auf dem Dach des erst seit 16. Mai geöffneten Museums am Rijnhaven. Das Fenix widmet sich der weltweiten Migration und zeigt, wie internationale Kunstschaffende darauf blicken – mit Werken u. a. von Shilpa Gupta, Steve McQueen, Rineke Dijkstra und Kimsooja (fenix.nl).

Telefon

Die Vorwahl von Holland ist 00 31.

Danzig

Seeluft schnuppern! Polens Schmuckstück ist ein geschichtsträchtiges Pflaster mit deftiger Küche und – quasi um die Ecke – einem ellenlangen Strand. 
Seeluft schnuppern! Polens Schmuckstück ist ein geschichtsträchtiges Pflaster mit deftiger Küche und – quasi um die Ecke – einem ellenlangen Strand.
© Mike Mareen

Rumkommen

Danzig (Gdańsk) hat ein gut ausgebautes Verkehrsnetz (ZTM) mit Straßenbahnen und Bussen, das 24-Stunden-Ticket kostet ca. 4 Euro. Näher dran am Geschehen ist man mit dem Rad (Citybikes z. B. bei Mevo, 13,50 Euro/48 Stunden; zuerst "Mevo-rower metropolitalny"-App runterladen und sich registrieren).

Übernachten

Hotel Gdańsk. Das Fünf-Sterne-Hotel liegt ruhig an der Marina der Mottlau. Hier kann man wählen zwischen Zimmern im historischen Backsteingebäude oder im modernen Anbau. Zu Fuß kommt man über eine Klappbrücke schnell in die Altstadt. DZ/F 150 Euro (Szafarnia 9, Tel. 058/300 17 14, hotelgdansk.com.pl/en/).

Hotel Q Hotel Grand Cru Gdańsk. In den Backstein-Speicher ist ein modernes Designhotel eingezogen, gelungen mit schicken Möbeln vor rauen Ziegelwänden. Obwohl sich so ziemlich alles gut fußläufig erreichen lässt, ist es ruhig gelegen. DZ/F ab 75 Euro (Ul. Rycerska 11–12, Tel. 058/772 73 00, qhotels.pl/de/q-hotel-grand-cru-gdansk).

Pensjonat Irena. Für den Ausflug ans Meer: Die familiäre, schön altmodische Pension logiert im Badeort Sopot, ca. zwölf Kilometer von Danzig entfernt, in einer renovierten Villa von 1906. Bahnhof und Strand liegen um die Ecke, die Morgen beginnen im Frühstücksraum mit historischen Glasfenstern. DZ/F ab 110 Euro (Ul. Chopina 36, Tel. 058/551 20 73, pensjonat-irena.com).

Genießen

Kubicki. Im ältesten Restaurant der Stadt sitzt man schön am Ufer der Mottlau und sieht den Ausflugsschiffen zu. Die modern verfeinerten Klassiker der polnischen Küche schmecken super, etwa "Zurek", die würzige Sauerteigsuppe gibt’s für 5 Euro, Rindsrouladen für 8 Euro (Ul. Wartka 5, Tel. 058/301 00 50, restauracjakubicki.pl).

Pierogarnia Stary Młyn. Wer von "Pierogi" nicht genug kriegen kann, ist hier richtig: Die gefüllten Teigtaschen kann man klassisch gekocht genießen, aber auch gebacken, z. B. die sehr leckeren "Izbowe" mit Linsen, Käse und Spinat; drei Stück kosten 8 Euro (Świętego Ducha 64, Tel. 058/727 71 14, pierogarnie.com/en/restauracje).

Azima. Seit 2014 leben in Danzig von der Krim geflüchtete Tataren. So auch Susanna Izzetdinova. Sie kochte erst für die Geflüchteten, dann eröffnete sie dieses Café. Es trägt den Namen ihrer Tochter, die es nun führt. Zu den tatarischen Delikatessen zählen honigsüße Baklava und Pilaw, ein Reisgericht mit Hühnchen für 8 Euro (Pańska 9/11, Tel. 07 97 96 36 81).

Pijalnia Wodki i Piwa. In dieser Trinkhalle gibt’s Wodka, Bier, Heringshappen und Gürkchen. Sehr authentisch, perfekt, um den Abend ausklingen zu lassen (Długi Targ 35/38, Tel. 05 30 76 69 45, pwip.com.pl/gdansk/).

Einkaufen

Colorat. Der Name "Farbig" ist bei diesem Danziger Mode-Label Programm: Die coolen Sweatshirts, Kleider und Hosen sind mit magischen Tieren und Symbolen bedruckt (Grobla I 5/7, Tel. 07 37 17 08 07, colorat.eu).

Moja Forma. In Danzig findet man viele Bernsteinläden, sehr besonders ist die Galerie der Schmuckkünstlerin Maria Fijałkowska: Sie verkauft aufsehenerregende Kreationen, die das zu Stein gewordene Harz sehr modern in Szene setzen (Mariacka Street 46, Tel. 06 09 77 08 08, mojaforma.com).

Erleben

Museum des Zweiten Weltkriegs. Schwerer Stoff, aber wer Polen bereist, kommt kaum darum herum, sich der Vergangenheit zu stellen. Das architektonisch sehr gelungene und auch inhaltlich sehenswerte Museum bereitet die Geschichte des Krieges auf und zeigt den Terror des 20. Jahrhunderts, verübt von Deutschen und Sowjets (Plac Władysława Bartoszewskiego 1, Tel. 05 87 60 09 60, muzeum1939.pl/en).

Europäisches Zentrum der Solidarität. Auf dem Gelände der ehemaligen Lenin-Werft wird die Geschichte der Gewerkschaft Solidarność erzählt – die zum Ende aller kommunistischen Regime in Osteuropa führte. Hier lernt man, wozu die Menschheit fähig ist, gemeinsam, friedlich und im Guten (pI. Solidarności 1, 0048/58/772 41 12, ecs.gda.pl/en/permanent-exhibition/).

Schildkrötenhaus. Die Heilig-Geist-Gasse (Ul. św. Ducha) liegt in der Altstadt, und die Geschichte der Familie Trosiener, die hier im Haus Nr. 111 lebte, ist bemerkenswert: Als 1774 die Pocken ausbrachen, wollte Vater Trosiener seine drei Töchter schützen – und ließ sie impfen. Eine ganz neue Methode! Geimpft wurde mit Lebendimpfstoff von anderen infizierten Kindern – es half. Eine der Töchter hieß übrigens Johanna, sie wurde Schriftstellerin und war die Mutter des Philosophen Arthur Schopenhauer.

Seebrücke in Sopot. Stattliche 511 Meter ragt sie in die Ostsee – und ist damit länger als alle anderen in Europa (Eintritt 2 Euro). Gerade mal eine halbe Stunde fährt man mit dem Zug in den Badeort, schon hat man Sand unter den Füßen, kilometerlang. 1823 gründete der Arzt Johann Georg Haffner hier den ersten Strandbadebetrieb. Später wurde Sopot zum "Kurort der Werktätigen", heute ist es die "Sommerhauptstadt Polens".

Telefon

Die Vorwahl von Polen lautet 00 48.

Kiel

Förde-Feeling! Wo sich die Ostsee längs ins Land gegraben hat, liegt Kiel – Segel-Fans kennen Schleswig-Holsteins Metropole wegen der "Kieler Woche", die am 21. Juni startet, alle anderen sollten sie mal kennenlernen.
Förde-Feeling! Wo sich die Ostsee längs ins Land gegraben hat, liegt Kiel – Segel-Fans kennen Schleswig-Holsteins Metropole wegen der "Kieler Woche", die am 21. Juni startet, alle anderen sollten sie mal kennenlernen.
© Marco2811

Rumkommen

Zu Fuß, per Fahrrad und Fähre lässt sich die Stadt am besten erkunden. Citybikes der "Sprottenflotte" gibt es zum Beispiel am ZOB für 12 Euro/Tag (Anmietung per App). Die Fähren in Kiel sind Teil des ÖPNV (kvg-kiel.de).

Übernachten

Me and all Hotel. Elektronische Musik läuft in der Lobby, die in ihrem urbanen Design wie eine Mischung aus Co-Working-Space und Cocktailbar wirkt. Die Zimmer sind dezent mit maritimen Details gestaltet, die Lage an der Innenförde ist perfekt: fünf Minuten zu Fuß in die Innenstadt! DZ/F 119 Euro (Kaistraße 80, Tel. 04 31/363 05 10, hyatt.com/me-and-all-hotels/de).

Kieler Kaufmann. Die ehemalige Bankiersvilla hat Blick auf die Förde. Im Spa „Sanctum“ kann man in Sauna und Pool entspannen, bevor man im hoteleigenen Restaurant "Ahlmanns" hervorragende Küche genießt und sich hernach erschöpft ins edel gestylte Zimmer zurückzieht. DZ/F ab 174 Euro (Niemannsweg 102, Tel. 04 31/881 10, kieler-kaufmann.de).

Strandhotel Seeblick. Tagsüber schwimmen und sonnen, abends ein Glas Wein auf dem Balkon mit Meerblick: So kann’s bleiben – im Ostseebad Heikendorf und in Bestlage an Strand und Promenade. DZ/F ab 225 Euro (Uferweg 2, Tel. 04 31/533 21 80, strandhotel-seeblick.de).

Genießen

Mamajun. Die Zutaten regional, die Küche weltläufig (z. B. Köfte vom Rind für 20 Euro), der Tresen vor der Küche ist offen, sodass man zusehen kann, was in der Küche gezaubert wird (Jägersberg 6, Tel. 04 31/97 99 31 35, mamajun-restaurant.de).

John’s Burgers. Inhaber John Rapaglia war mal Meeresbiologe in den USA. Sein Traum: Burger in Deutschland braten – und das, was er nun vom Rost ins Brötchen bringt, ist große Klasse (ab ca. 9 Euro; Gutenbergstraße 16, johnsburgers.de).

Moby. Von Hand gerollte Fischfrikadellen: Dieser Imbiss bietet Fischbrötchenklassiker, aber auch eigene Kreationen wie "Rotweinmatjes" mit Quarkcreme, Apfel, Zwiebel und Salat im Mehrkornbrötchen. Dank der Liegestühle und Strandkörbe kommt sogar Beachclub-Flair auf (Kiellinie 61a, mobykiel.de).

Seebar Düsternbrook. Ein Ort für alle Fälle: Badestelle, Restaurant und Bar zugleich, magisch gelegen auf einem Steg über der Ostsee. Lecker: der "Spicy Beef Burger" mit Biofleisch (ca. 15 Euro). Außerdem kann man für 12 Euro/Stunde mit dem Sup-Board aufs Wasser (Kiellinie 130, Tel. 04 31/341 85 seebad-duesternbrook.com).

Acqua. Strande am Westufer der Förde hat alles, was ein Ostseebad braucht: Yachthafen, Sand, Promenade. Im Restaurant des "Acqua Strande Yachthotels" wird u. a. Strander Butt mit Bratkartoffeln (ca. 30 Euro) serviert (Strandstraße 15, Tel. 043 49/80 80, acquastrande.de).

Der alte Mann. Das Café im "Schifffahrtsmuseum Fischhalle" serviert tolle Snacks, z. B. "Fish and Chips klassisch" für ca. 19 Euro (Wall 65, Tel. 04 31/90 88 42 08, deraltemann-kiel.de).

Einkaufen

Aumann Authentics. Tolle Auswahl an handgefertigten Schuhen in der "Holtenauer", DER Shoppingmeile in Kiel (Holtenauer Str. 64, aumann-schuhe.de).

Bonscherhus. Wie sich Zucker in farbenfrohe Bonbons und Lollis verwandelt, lässt sich in dieser süßen Manufaktur bestaunen („Citti-Park“-Mall, Mühlendamm 1, citti-park-kiel.de/bonscherhus).

Erleben 

Kunsthalle zu Kiel. Man sollte für die außergewöhnliche Sammlung, u. a. mit Werken von Gerhard Richter und Joseph Beuys, ein paar Stunden Zeit einplanen. Eintritt 7 Euro (Düsternbrooker Weg 1, kunsthalle-kiel.de).

Aquarium Geomar. Das Aqaurium des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung will den Menschen vor allem die Tiere einheimischer Gewässer nahebringen. Täglich um 10 und 14.30 Uhr ist im Außengehege kostenlose Seehundfütterung, Eintritt 3 Euro (Düsternbrooker Weg 20, aquarium-geomar.de).