Diddy-Prozess Update, Tage 14–19: Das Hotelvideo, Schweigegeld & eine fast tödliche Nacht
Drei weitere Verhandlungstage im Diddy Prozess (Update), drei weitere Tiefschläge für Diddy. Neben Mia, die unter Tränen von psychischer Abhängigkeit spricht, rückt erstmals das berühmte Hotelvideo ins Zentrum. Und mit Brianna Bongolan meldet sich eine Augenzeugin zu Wort, die Diddy schwer belastet. Tag 14: Mia im Kreuzverhör Mia wird erneut in den Zeugenstand gerufen – diesmal ins Kreuzverhör. Diddys Anwälte... Weiterlesen

Drei weitere Verhandlungstage im Diddy Prozess (Update), drei weitere Tiefschläge für Diddy. Neben Mia, die unter Tränen von psychischer Abhängigkeit spricht, rückt erstmals das berühmte Hotelvideo ins Zentrum. Und mit Brianna Bongolan meldet sich eine Augenzeugin zu Wort, die Diddy schwer belastet.
Tag 14: Mia im Kreuzverhör
Mia wird erneut in den Zeugenstand gerufen – diesmal ins Kreuzverhör. Diddys Anwälte nehmen ihren Lebenslauf auseinander, zeigen alte Textnachrichten, in denen sie Diddy ihre Liebe gesteht. Ihre Erklärung: Sie war psychisch abhängig, auch nachdem sie längst nicht mehr für ihn arbeitete. Auf die Frage, ob sie Beweise für seine Übergriffe habe, bleibt es still. Kein Video, keine Nachricht, keine Anzeige. Stattdessen: ein Geburtstagsvideo aus dem Jahr 2013, in dem sie Diddy als „einen der größten Inspirationen“ bezeichnet.
Sie spricht von Eifersuchtsdramen zwischen Diddy und Cassie, davon, wie sie lügen musste, um ihn zu decken – und von einem Peilsender, den er angeblich an Cassies Auto montierte. Warum sie so lange schwieg? Aus Angst. Vor Diddy, vor seinem Umfeld. Und weil sie sich selbst auf einer „Blacklist“ wiederfand – keine Jobs, keine Perspektive. Ihre Aussage endet mit einem Satz, der hängen bleibt: „Wenn er glücklich war, war ich sicher.“
Kurz vor Schluss: Sylvia Oakin, Hausmeisterin eines Beverly Hills Hotels, beschreibt, wie Diddy regelmäßig unter falschem Namen Zimmer buchte – häufig schwer verwüstet, häufig mit saftigen Reinigungsrechnungen. Der Hinweis aufs Hotelvideo ist deutlich.
Tag 15: Wie Diddy das Video verschwinden ließ
Eddie Garcia, Sicherheitschef im Intercontinental Hotel, sagt aus. Genau dort entstand das berühmte Video, in dem Diddy Cassie angreift. Als er den Vorfall sieht, ruft er keine Polizei – Cassie will keine Hilfe. Doch wenig später fordert Diddys Assistentin telefonisch das Video an. Garcia verweigert, bittet um eine offizielle Anfrage. Doch noch am selben Tag steht sie persönlich in der Lobby. Diddy ruft an, will das Video. Auch er bekommt ein Nein. Doch abends klingelt Garcias Privattelefon. Es ist Diddy. Woher er die Nummer hat? Unklar. Er bietet Geld, Garcia zögert – sein Chef macht ein Angebot: 50.000 Dollar.
Das Video landet auf einem Stick, begleitet von einem NDA – eine Million Vertragsstrafe bei Bruch. Diddy zahlt 100.000 Dollar. Garcia behält 30.000, verteilt den Rest. Cassie wird via Facetime gefragt, ob sie auch möchte, dass das Video nicht veröffentlicht wird – sie sagt ja. Damit ist der Deal perfekt. Jahrelang bleibt alles ruhig. Bis 2024.
Derek Ferguson, ehemaliger Finanzchef von Diddy, präsentiert am Ende von Tag 15 noch Kontoauszüge: Zahlungen an Cassie, alles sei korrekt. Doch dann taucht ein anderer Auszug auf – eine Zahlung von Cassies Mutter an Diddy. Hintergrund: Er soll ihr gedroht haben, ein belastendes Video zu veröffentlichen, wenn sie nicht zahlt.
Tag 16: Der Teufel auf dem Balkon
Frank Piaza, Forensik-Experte, bestätigt: Das geleakte Hotelvideo ist echt. Auf einem Laptop findet er zusätzlich zehn gelöschte intime Videos aus den Jahren 2012–2014. Dann wird Brianna Bongolan befragt – enge Freundin von Cassie. Sie beschreibt einen Vorfall aus dem Jahr 2016: Diddy hebt sie im 17. Stock über das Balkongeländer, wirft sie dann auf die Möbel. „Er sagte, er sei der Teufel und könnte mich umbringen.“ Weitere Übergriffe: Ein geworfenes Messer, Schläge, Todesdrohungen – oft unter massivem Drogeneinfluss. Sie selbst konsumiert mit Cassie fast täglich, bis beide süchtig werden.
Nach einem exzessiven Neujahr 2018 setzt sie einen Schlussstrich, lässt sich das Datum tätowieren – als Symbol fürs Cleansein. Im Kreuzverhör bestätigt sie ihre Sucht, auch Cassies Konsum begann schon vor Diddy. Frühere Aussagen weichen leicht ab – die Verteidigung zweifelt an ihrer Glaubwürdigkeit.
Diddy-Prozess Update, Tage 14–16: Das Hotelvideo, Schweigegeld & eine fast tödliche Nacht
Update vom 17. bis 19. Prozesstag: Jane D. packt aus, Diddy droht, 50 Cent reagiert
Während Brianna Bongolan am 17. Tag weiter im Kreuzverhör unter Druck geriet, verschob sich der Fokus der Verhandlung rasch: Die Aussage von Jane D., der Ex-Freundin von 50 Cent und Mutter seines Sohnes, erschütterte das Gericht nachhaltig.
Zweifel am Balkonvorfall
Im Kreuzverhör konfrontierte Diddys Anwältin Brianna mit Textnachrichten, Konzertbesuchen und einem Clubabend direkt nach dem angeblichen Angriff. Ihre Frage: „Haben Sie bei der Party auch Ihre Halskrause getragen?“ Fotos der Verletzungen datierten auf den 26. September 2016 – doch laut Belegen war Diddy zu dem Zeitpunkt längst mit Cassie in New York. Die Verteidigung warf Brianna gezielte Lügen vor. Nach weiteren Widersprüchen durfte sie den Zeugenstand verlassen.
Warnung vom Richter – Diddy im Visier
Richter und Verteidigung gerieten aneinander: Diddy hatte der Jury mehrfach zugenickt. Eine letzte Warnung – sollte er erneut versuchen, die Jury zu beeinflussen, würde er aus dem Saal ausgeschlossen.
Jane D. berichtet von Drogen, Geld und Sessions
Dann kam Jane D. – vor Gericht anonymisiert, doch längst identifiziert. Ihre Beziehung zu Diddy dauerte von 2021 bis 2024. Schon früh konsumierte sie Drogen, die Diddy ihr gab, zog nach L.A., bekam Geld und eine Wohnung. Bald folgte die erste „Session“: Diddy lud einen Mann ein, während er zusah. Sie fühlte sich anfangs geschmeichelt – doch es wurde zur Gewohnheit. Bald nahm sie regelmäßig Drogen, um die Begegnungen zu ertragen. Diddy bestimmte, wie sie auszusehen hatte, zwang sie zu Piercings, schickte sie mit Drogen auf Reisen. Sessions mit bis zu vier Männern waren keine Ausnahme. Einer davon war ein Darsteller, den sie über Instagram kontaktierte – Diddy zahlte ihm bis zu 4.000 Dollar pro Nacht.
Missbrauch, Gewalt und ein „Liebesvertrag“
Ab 2023 verschlechterte sich die Beziehung. Jane fühlte sich „ausgenutzt“, auch an ihrem Geburtstag musste sie drei Männer bedienen, während Diddy am Folgetag in den Urlaub flog. Um Streit zu vermeiden, wurde ein „Liebesvertrag“ aufgesetzt: 10.000 Dollar pro Monat, zwei Jahre Laufzeit. Doch der Druck blieb. Als sie wegen ihrer Periode eine Session absagte, verlangte Diddy ein Foto als Beweis.
Eskalation und körperliche Gewalt
Ein Streit eskalierte: Jane warf Wachs auf Diddy, er trat Türen ein, schlug sie mehrfach. Fotos der zerstörten Einrichtung und ihrer Verletzungen wurden der Jury gezeigt. Am selben Abend überredete Diddy sie zu einer weiteren Session.
Diddy droht mit Veröffentlichung intimer Videos
Nach Cassies Klage versuchte Jane sich zu lösen – bot Diddy sogar einen Deal wie bei Cassie an: drei Jahre Unterstützung. Stattdessen reagierte er mit Wut, nannte sie Betrügerin und drohte mit der Veröffentlichung von Sexvideos. Ein Fremder kontaktierte sie später mit exakt dieser Drohung – doch bislang blieb die Veröffentlichung aus.
50 Cent reagiert spöttisch
Während Jane aussagte, postete 50 Cent auf Instagram ein KI-Video über alle Beteiligten – plus einen Screenshot, in dem Jane Diddys bestes Stück mit einem winzigen Toffee vergleicht. Humorvoll – aber auch fragwürdig: Denn betroffen ist auch sein eigenes Kind. Ob er damit sich oder Diddy mehr schadet, bleibt offen.
Vorher zum Prozess:
– Erste Zeugen packen aus, Tage 2-7, Tage 8-10, Tage 11-13.
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[Danke an Ben Bugatti für die Mühe]