Journal Fronleichnams-Donnerstag, 19. Juni 2025 – Sommergrillen bei Elterns

Unruhige Nacht, ich fühlte mich weiterhin gehetzt. Ohnehin hatte ich mir den Wecker gestellt: Gestern war großes Grillen bei meinen Eltern, dafür durfte ich Brot backen. Mangels Vortageszeit für Ansetzen und Führen von Sauerteigen wurde es das schnelle Weizenmischbrot. Also nach dem Aufstehen erstmal Brotteig geknetet, Café von leche gab es nach Start des Teiggehens. […]

Jun 20, 2025 - 11:20
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Journal Fronleichnams-Donnerstag, 19. Juni 2025 – Sommergrillen bei Elterns

Unruhige Nacht, ich fühlte mich weiterhin gehetzt.

Ohnehin hatte ich mir den Wecker gestellt: Gestern war großes Grillen bei meinen Eltern, dafür durfte ich Brot backen.

Mangels Vortageszeit für Ansetzen und Führen von Sauerteigen wurde es das schnelle Weizenmischbrot. Also nach dem Aufstehen erstmal Brotteig geknetet, Café von leche gab es nach Start des Teiggehens.

Es wurde ein Balkonkaffee, auch bei deutlicher Morgenfrische.

Aufsicht auf einen schwarzen Eisentopf, darin ein aufgerissener Brotlaib, daneben der Topfdeckel, dahinter ein Kuchengitter

Gelungen!

Mit Herrn Kaltmamsell nahm ich einen Zug um halb elf nach Ingolstadt.

Sonnenbeschienene ebene Landschaft, im Vordergrund eine Landstraße, rechts darauf ein Motorradfahrere, im Hintergrund ein Dorf mit weißem Kirchturm

Sonnige, leicht hügelige Landschaft mit Hopfengärten, im Vordergrund ein Stück Bahngleis

Sonnige Landschaft, links ein grünes Getreidefeld, rechts eine Landstraße

Holledau im Juni.

Im elterlichen Garten herrschte bereits Geselligkeit: Bruderfamilie (minus Neffe, der kürzlich nach Berlin gezogen ist), die lieben Schwiegers waren aus Augsburg angereist.

Ausschnitt eines Eigenheimgartens, in dem drei Personen stehen, umblüht von riesigen Rosenbüschen in Rosa und Weiß

Es wurde gerade geblüht wie bescheuert, die Rosen werden von Jahr zu Jahr schöner.

Aperol Spritz, dann begann die große Grillage.

Aufsicht auf einen runden gedeckten Tisch mit vielen gegrillten Speisen und Salaten, gefüllten Tellern und Gläsern, es ragen die Hände der Gäste ins Bild

Auf meinem Teller landeten: Salat aus gerösteter roter Paprika, vom Grill Auberginenscheiben, Weißbrot, Riesengarnelen, Tomatenhälften, Lammkoteletts, frisches Brot.

Dazu viele Informations-reiche Gespräche: Wo ist wer, welche Pläne gibt es (Job, Urlaube, Sport), wie steht es um die Gesundheiten?

Wir saßen noch ein paar Stunden im Schatten der Schirme auf der Terrasse, die vor der ernsthaften Sommerhitze schützten, erst über Espresso, dann über Kaffeeundkuchen – auch meine Mutter war auf die Idee gekommen, den altmodischen Nussbaiserkuchen zu backen (ließ ich aus).

Zurück nach München fuhr ich allein in der wieder wohl klimatisierten Regionalbahn, Herr Kaltmamsell war abends in Augsburg verabredet und direkt dorthin gefahren. Beim Aussteigen in München ein paar angenehme Grad weniger, als es in Ingolstadt gehabt hatte.

Im schattig kühl gehaltenen Daheim eine halbe Stunde Gymnastik. Auf die 30. und letzte Folge von Adrienes Yoga-Programm “Center”, die wie immer ohne Ansagen geturnt wird, hatte ich keine Lust. Statt dessen begann ich wieder ein 7-Tage-Pilates-Intermezzo mit Gabi Fastner, anschließend plane ich das 30-Tage-Programm “Home” von Adriene, mit dem ich vor fast sechs Jahren in Yoga einstieg.

Zum Abendessen machte ich mir einen großen Teil des riesigen Kopfsalats aus Ernteanteil (oh ja, Blätter von Salat aus Freiland sind eine komplett andere Nummer als die aus dem Folientunnel: diese waren dick wie richtiges Gemüse) mit Ernteanteilgurke und zwei Flachpfirsichen, die wegmussten – Joghurtdressing passte sehr gut. Nachtisch Schokolade.

Nicht früh ins Bett, weil ich den Sommerabend auf dem Balkon genießen wollte, außerdem für meine Brotbackpläne am Freitag möglichst spät Sauerteig ansetzen.

Auf dem Balkon las ich Becky Chambers, The Long Way to a Small, Angry Planet, wurde mit dem Besuch eines Amslerichs an der frisch gefüllten Wasserschale auf dem Balkon-Sims beehrt. Herr Amsel schloss seinen Trunk mit ein paar Kadenzen Gesang ab: Yepp, das war der amtierende Revier-Amslerich – dass er echt keine Callas ist (im Gegensatz zu manchem Vorgänger mit beeindruckenden Koloraturen), hatte ich bereits in den vorhergehenden Monaten festgestellt; dieser stößt eher irgendwelche Töne hervor, melodiös ist was anderes.

Im letzten Licht dieser längsten Tage des Jahrs setzte ich mich ans Fenster von Herrn Kaltmamsells Zimmer und wartete auf Fledermäuse – ich musste nicht lange warten.

§

Sarah Bosetti erklärt das AfD-Verbot so, dass Nazis es verstehen:

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https://youtu.be/MbuWGAbJAzg?si=A-4jggLK4n80JxOl

Ich bin nicht gegen ein AfD-Verbot, aber ich will, dass wir alle angemessen deprimiert sind, weil wir überhaupt darüber reden.

(Ich freue mich sehr, dass es weiterhin politisches Kabarett gibt, auch wenn es heute anders aussieht als in der Lach- und Schießgesellschaft vor 30 Jahren.)