Neue Figma-Studie zu KI: Hoher Nutzungsanstieg, aber keine Revolution
Figma hat 2.500 Designer:innen und Entwickler:innen zu ihrer Nutzung und ihren Erfahrungen mit KI befragt. Übernommen hat KI noch lange nicht, die Produktivität allerdings ist gestiegen. Aber auch die Qualität der Arbeit?

Figma hat 2.500 Designer:innen und Entwickler:innen zu ihrer Nutzung und ihren Erfahrungen mit KI befragt. Übernommen hat KI noch lange nicht, die Produktivität allerdings ist gestiegen. Aber auch die Qualität der Arbeit?
2.500 Designer:innen und Entwickler:innen hat Figma für seine neueste KI-Studie befragt. Und das in den USA, in Kanada, Großbritannien, in Deutschland, Frankreich, Japan und Australien.
Die Teilnehmenden nutzen Figma, um traditionelle, digitale und auch KI-gestützte Produkte zu entwickeln. Ob im Einzelhandel, im Gesundheitswesen oder den Bereichen Wirtschaft und Recht.
Sie wurden gefragt, wie und mit welchem Output sie ihre Zeit investieren und wie sich ihre Arbeitsweise durch KI-Plattformen verändert hat – und die Ergebnisse wurden mit denen des Vorjahres verglichen.
Schon bei den Figma Konferenzen Config San Francisco und der Config London letzten Monat konnte man beobachten, dass die Skepsis und Anlehnung gegenüber KI abgenommen hatte. Und die neue Figma Studie zeigt jetzt, dass KI-gestützte Tools eine immer größere Rolle in den täglichen Arbeitsabläufen von Entwicklerteams einnehmen.
KI in der Findungsphase
Ein Drittel der Befragten haben in diesem Jahr KI-gestützte Arbeiten geliefert, verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 50 Prozent.
Gleichzeitig stehe der Umgang mit den genutzten KI-Anwendungen aber noch in der Findungsphase, berichtet der Report. Die Zielsetzung bleibe häufig unklar.
Zudem bezeichnen immer mehr Produktentwicklungs-Teams – und dabei besonders kleine Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitenden – KI als essenziell für ihre Strategie und ihr Marktwachstum. Gleichzeitig bleibe der tatsächliche Nutzen von KI schwer messbar.
Zwischen Automatisierung und Workflow
Insgesamt nannten die Befragten über 1.000 KI-Anwendungen, die sie nutzen. Am häufigsten ist das die Textgenerierung – und am stärksten steigen Nutzung und Entwicklung von KI-Agenten.
Bereits jetzt hat sich ihr Einsatz im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Sie versprechen noch effizientere Workflows und bieten neue Anwendungsfelder. Gleichzeitig aber werfen sie die Frage auf, wie eine gute Balance zwischen Automatisierung und Kontrolle aussieht.
Figma selbst hatte bei der Vorstellung ihrer neuen KI-Anwendungen im Mai immer darauf geachtet zu unterstreichen, wie stark diese eine eigene Kontrolle zulassen.
Höhere Produktivität, aber besserer Output?
Interessant sind die Ergebnisse zur Qualität der eigenen Projekte mit KI. Auch wenn die Produktivitätssteigerung mithilfe von KI mit 78 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr um sieben Prozent leicht gestiegen ist, gaben nur 58 Prozent der Befragten an, dass KI die Qualität ihrer Arbeit verbessert habe.
Weniger als die Hälfte der Befragten bejahten eine Verbesserung ihrer Arbeit durch KI. Nur ein Drittel sagt, dass sie den Ergebnissen der KI im Arbeitskontext vertrauen kann.
Zufrieden mit dem Einsatz von KI sind vor allem Entwickler:innen. Nicht nur ihr Einsatz von KI bei der Recherche oder Codegenerierung nimmt zu, sondern bei 83 Prozent auch die Zufriedenheit und mit 67 Prozent auch die Qualitätssteigerung.
Dazu erklärt Firma, dass sich die Unterschiedene zu den Designer:innen, von denen nur 58 Prozent eine Qualitätsverbesserung attestierten, durch die unterschiedlichen Anwendungsbereiche erklärten: »59 Prozent der Entwickler:innen nutzen KI für zentrale Aufgaben wie das Schreiben von Code, während nur 31 Prozent der Designer KI für Kernaufgaben wie das Erstellen von Assets einsetzen.«
Dennoch sind insgesamt 83 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass der Einsatz von KI entscheidend für den zukünftigen Erfolg ist. Auch wenn nur 27 Prozent glauben, dass er im kommenden Jahr einen bedeutenden Einfluss auf die Unternehmensziele hat. Das sind nur 3 Prozent mehr als im Vorjahr.
Firma sagt, dass die Erwartungen sich somit stabilisieren. Und das nicht, »weil Zweifel an der Bedeutung von KI aufkommen, sondern weil die Nutzer inzwischen auch die Grenzen der Technologie kennengelernt haben«. Sie sich aber kontinuierlich und ersichtlich verbessern werde.
Miteinander von Können und KI
Als Fazit ergibt sich für Firma daraus, dass der Erfolg des Einsatzes von KI in der Balance aus bewährten Prinzipien und neuen Denkweisen liegt: In dem iterativen Arbeiten und dem engen, interdisziplinärem Miteinander auf der einen Seite – und der Flexibilität, höherer KI-Kompetenz und der Offenheit, Arbeitsprozesse grundlegend neu zu denken, auf der anderen.
Und wie Firma, nicht nur auf ihren Configs, sondern auch in ihrem KI-Report betont, ist Design zentral, dass diese entwickelten Produkte von den Nutzer:innen angenommen werden.
»Das nächste Kapitel wird nicht von KI geschrieben, aber sehr wahrscheinlich mit ihr«, heißt es von Figma. Und, dass es von Menschen gestaltet wird, die KI als Werkzeug begreifen. Und eben nicht als Ersatz. Und die ihr Fachwissen, ihre Neugier und ihr handwerkliches Können in den Prozess miteinbringen und so vorangehen. Wir sind gespannt.
Hier kann man die gesamte Figma KI-Studie herunterladen.